Odenthal. Die Brüder Peter (71) und Willi (69) Kombüchen engagieren sich seit über 50 Jahren ehrenamtlich. Dabei steht besonders in den letzten Jahren der Blutspendedienst West des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) im Mittelpunkt ihrer Aktivitäten. Mit diesem organisieren die Brüder bis zu sechs Blutspendetermine im Odenthaler Schulzentrum im Jahr. Dieses außergewöhnliche Engagement hat die Jury überzeugt und der Ehrenamtspreis „Der Odenthaler“ 2025 wurde den beiden zugesprochen.
Beide freuen sich sehr über die Auszeichnung. Der gelernte Elektroinstallateur Peter Kombüchen:“Wir führen eine Familientradition fort, denn schon unsere Eltern waren im DRK aktiv. Von 1973 bis 1983 habe ich damals die zehnjährige Ersatzpflicht beim DRK anstelle der Bundeswehr absolviert und dabei eine Ausbildung zum Sanitäter und für den Betreuungsdienst gemacht. Seitdem bin ich aktiv dabei und unterstütze die Blutspendetermine hier in Odenthal. Dabei gibt es immer viel zu tun. Seit der Coronazeit haben wir mehr Spenderinnen und Spender als vorher. Waren es früher rund 80 Personen bei einem Termin, kommen nun 100 bis 120. Die Termine werden mit der Gemeinde und dem Schulzentrum Odenthal koordiniert. Da funktioniert die Zusammenarbeit sehr gut. Bereits bekannte Spender werden angeschrieben. Die Vorbereitungen für den Aufbau der Stationen, den Empfang, die Aufenthaltsräume und den späteren Imbiß müssen koordiniert werden. Dabei haben wir bis zu 15 Personen, die uns unterstützen. Die Spenderinnen und Spender werden registriert. Vor der Spende ist ein ausführlicher Fragebogen zum Gesundheitszustand vom Spender auszufüllen. Ein Arztgespräch findet statt, um zu überprüfen, ob eine Blutspende medizinisch sinnvoll ist oder aus bestimmten Gründen zur Zeit nicht. Dann werden in der Zeit von 16 bis 20 Uhr die Blutspenden absolviert. Bei der endgültigen Blutabnahme werden drei Proben und dann 500 ml Blut abgenommen. Manche Spenderinnen oder Spender sind schon 100 Mal und öfter hier gewesen.“
Sein Bruder Willi, 35 Jahre lang Fachangestellter der Innungskrankenkasse Bergisch Gladbach, ergänzt: „Die Zusammenarbeit mit dem örtlichen Betreuerteam des DRK funktioniert auch reibungslos. Die Blutspendetermine müssen mit einem Vorlauf von rund zwölf Monaten abgestimmt werden. Wir haben natürlich eine Spenderdatei, die wir dann regelmäßig über die Termine informieren. Aber auch spontane Spenden sind willkommen. Wir weisen dann mit Bannern und im Internet auf die Termine hin. Nach 20 Uhr räumen wir mit den Helferinnen und Helfern auf und die Blutspenden werden in Kühlboxen nach Breitscheid und die Proberöhrchen ins Labor gebracht. Dort werden sie untersucht und dann gelagert. Männer dürfen sechsmal im Jahr Blut spenden, Frauen viermal im Jahr. Es muss jeweils eine Pause von rund zwei Monaten zwischen den einzelnen Spenden liegen.“
Die Brüder sind auch anderweitig aktiv. So engagiert sich Willi seit 20 Jahren im Ehrenamtlerteam für die katholische Kirche in Neschen und hilft auch im Pfarrbüro in Altenberg. Beide Brüder wünschen sich weiter gute Gesundheit und würden sich freuen, wenn es auch jüngere Menschen gibt, die bei den Blutspendeterminen aktiv werden und in den nächsten Jahren die Organisation übernehmen.
Hintergrund: “Der Odenthaler” ist seit 2011 eine jährlich verliehene Würdigung für ein herausragendes ehrenamtliches Engagement von Personen oder Gruppen im Sinne der Gemeinde Odenthal. Die Jurymitglieder aus Wirtschaft, Kirche, Politik und den Medien ermitteln aufgrund der Vorschläge von OdenthalerInnen jeweils im Januar den oder die Jahresgewinner. Die Auszeichnung ist mit einem Preisgeld von 1.000 Euro dotiert. Gestiftet wird dieses zu gleichen Teilen von der REWE Tönnies OHG und der Volksbank Berg eG. Prunkstück der Ehrung ist der vom 2024 verstorbenen bergischen Künstler Walter Jansen geschaffene „Odenthaler“, eine aufwendig gestaltete Bronzemedaille.
Die Preisverleihung findet heute auf Schloss Strauweiler statt, begleitet durch Lutz Urbach, Kreisvorsitzender des DRK, als fachkundigen Laudator.